Ilse ist blass und zart. Ihr Haar leicht rötlich, ihre Haut glatt und weiß. „Sie müssen sich hier gut eincremen und am besten im Schatten bleiben, so blass wie auch Sie sind“, begrüßt sie mich. Mütterlich. Wir kennen uns nicht, dennoch: sie begrüßt uns in ihrem Hotel „Le Tazarkount“ in Afourer, im Kalifornien Marokkos wie sie erklärt, so herzlich, als wären wir alte Bekannte.
Ilse ist Österreicherin, Salzburgerin. Vor 40 Jahren, da war sie 30, hat sie ihre Sachen gepackt, um nach Marokko zu gehen. Casablanca, Marrakesch, der unbekannte Orient, 1001 Nacht. Da wollte sie hin. Getrieben von der Lust auf Abenteuer. Ilse ist jetzt 70 Jahre alt, Mutter, Großmama, sie hat hier geheiratet und mit ihrem Mann, einem Marokkaner, drei Hotels gebaut in den vergangenen 40 Jahren. Seit einem Jahr ist ihr Mann tot. „Er war der Visionär in unserer Beziehung, ich war diejenige, die alles umgesetzt hat“, sagt Ilse.
Ob es schwierig war mit einem Moslem verheiratet zu sein? „Nein, die Marokkaner sind gemäßigt muslimisch, mein Mann war weltoffen und tolerant und glaubte an den Fortschritt in seinem Heimatland.“
Neben einer Oase der Ruhe und Erholung in Mitten Marokkos haben die beiden mit ihren Hotels, die nach und nach entstanden sind, auch 400 Arbeitsplätze geschaffen.
„Ich liebe dieses Land“, erklärt Ilse. Es hört sich so einfach an. Wir sitzen auf der Hotelterrasse im Schatten, es sind 39 Grad. Ilse ist eine bemerkenswerte Frau. Trotz ihrer Zartheit und ihrer Alters wirkt sie jugendlich. „Ich wollte einen Ort schaffen in Marokko, an dem sich auch europäische Touristen wohl fühlen“, erklärt sie.
Das hat sie geschafft. Es duftet nach Rosen aus der weitläufigen Parkanlage. Zitronen hängen üppig an den Bäumen. Surreal wirkt die Kulisse, märchenhaft und verträumt. Das “ Le Tazarkount“ ist kein exklusives Design-Hotel, ausgestattet mit allem Schnick-Schnack, das war es vielleicht einmal, vor 20 Jahren? Jetzt ist es eher familiär. Der Zahn der Zeit nagt an den 135 Zimmern und 9 Suiten. Internet gibt es im Moment nur in der Lobby. Da stehen dann die Gäste mit ihren Smartphones und Tablets, eine skurrile Situation im Jahr 2015. „Das will mein Sohn bald ändern“, erklärt Ilse.
Ilse fährt übrigens einmal im Jahr in ihre Heimat nach Salzburg: Zu den Festspielen.
Ich habe mich drei Tage hier super wohl gefühlt. Geschlemmt, gesonnt und die tollen Massagen genossen.
Und am Abend wie eine Prinzessin aus 1001 Nacht gefühlt.
Warum es sich deshalb absolut lohnt nach Afourer ins „Le Tazarkount zu fahren, erfahrt ihr in meinen fünf Gründen:
- Das „Le Tazarkount“ ist eine Oase der Entspannung und Ruhe. Wer einfach mal abschalten will für ein paar Tage, Sonne tanken in der trockenen Hitze Marokkos und die Seele baumeln lassen, ist hier genau richtig
- Massagen, Hamam (ein wunderbares Dampfbad, das man vor allem im arabischen Raum findet), Schönheitsbehandlungen und Fitnessangebote gehören zum täglichen Programm und sollten unbedingt ausprobiert werden
- Wer sich gesund und abwechslungsreich und dazu lecker ernähren möchte, kommt hier absolut auf seine Kosten
- Ilse und ihr Team sind wahre Schätze, wer familiär und herzlich empfangen werden möchte und sich wie zu Hause fühlen will, der ist hier richtig
- Das beste ist der unschlagbare Preis. Für drei Nächte im „Le Tazarkount“ (hier geht es zur Tarifübersicht) zahlt man zu zweit, inklusive Vollpension (das Essen wird mittags am Pool serviert und am Abend kann man à la Card speisen) und inklusive Transfer vom Flughafen Marrakesch oder Casablanca (beides knapp 200 Kilometer vom Hotel entfernt) keine 300 Euro.
Flüge nach Marokko gibt es von allen großen Flughäfen, auch Ryanair fliegt nach Marrakesch.